28. November 2010

Novembermedley

Das Ende vom November wurde noch einmal ziemlich interessant fürs Kind. Da hat es nun endlich Freundschaft mit Eierspeisen geschlossen. Eine Weile wollte es davon ja gar nichts wissen, obschon doch Eierspeisen gewöhnlich bei Kindern hoch im Kurs stehen. Aber ein Omlett von der Größe eines Kindertellers sollte alles ändern! Ein bisschen wurde dabei freilich getrickst. Denn zwar war das Omlett ohne Salz zubereitet, dafür aber mit ein paar Pecorinoschnitzen bestreut - und also mit mehr Geschmack tatsächlich behaftet. Das Kind (das neuerdings - sofern es ihm wirklich (!) schmeckt - erstaunliche Mengen vertilgt, so dass die Kindsmutter sich manchmal heimlich unterm Tisch nach Resten verblüfft suchend wiederfindet, keine entdeckt und sich wundert) aß dann beinahe das ganze Omlett zügig auf und fand sogar noch Platz für die beiliegenden Gemüse. So was!
Anders sah es mit dem letzten Fleisch im November aus, auch noch ein Adventsfleisch übrigens: Frikadellen (Klopse, Buletten, Hackbällchen, Beefsteak... wer weiß das schon so genau?!) in Begleitung eines Lauch-Trauben-Gemüses. Ja, ja. Lauch und Trauben. Da kamen die Frikadellen auch nicht einfach nur schnöde mit Senf daher, sondern mit einem Hauch Zimt und Orange, Basilikum und einer Prise Kreuzkümmel. Das duftete schon adventlich und sah auch gar nicht so nach Frittenbude aus, wie eine Frikadelle das sonst so an sich hat. Auf die Teller gebracht wehte ein laues Lüftchen der großen Küchen durch den Raum, das Auge frohlockte schon und dann! Das! Eine Frikadelle ist eine Frikadelle ist eine Frikadelle. Demnach auch keine Anlaufstelle für haute cuisineistische Anwandlungen gewisser Kindsmütter. Naja - wenigstens gab es noch Brot. Sonst hätte das arme Kind wohl hungern müssen.

25. November 2010

Rosenkohl (I und II)

Zum Rosenkohl gibt es nun schon zwei Berichte abzuliefern. Einen vom Sonntag (in Kombination mit dem obligatorischen Sonntagsfleisch), der, weil es das Kind so wollte und allerhand aus dem Ärmel schüttelte um die Kindsmutter vom Schreiben abzuhalten, bis eben warten musste. Einen von heute.
Am Sonntag gab es den Rosenkohl also mit Hühnchen und auch Maronen, im Backofen zubereitet. Anders als die Erfahrung mit Spinat erwarten lies, schien Rosenkohl dem Kind ganz gut zu schmecken. Er hat natürlich eine schöne Farbe und Konsistenz, glücklicherweise auch guten Geschmack. Das Fleisch an sich schmeckte dem Kind zwar, nicht aber so ausgesprochen gut wie das sonst der Fall ist. Dafür hielten die Kindseltern aber ein ganz anderes Ass im Ärmel: Hünchenhaut, aus dem Backofen, knusprig und trotz fehlenden Salzes offenbar eine Geschmacksoffenbarung. Zwar hat die Kindsmutter aus ernährungsphysiologischen Gründen einigermaßen damit gegeizt - gereicht hat es dennoch um das Kind ein mal mehr am sonntäglichen Mittagstisch zu beglücken.
Doch - es hat wirklich geschmeckt!
Heute wurde der Rosenkohl nicht noch mit Fleisch aufgewertet, sondern vegetarisch belassen. Nichts desto trotz schmeckte er dem Kind recht gut. Zum Essen gehörten außerdem noch Möhrenstückchen, Lauch und Sellerie sowie Hirsemedaillons. Die Medaillons hat das Kind rund herum abgefressen und den Kern (mit der schönsten angebratenen Stelle) übrig gelassen. Die Möhrenstückchen hat es sorgfältig vom restlichen Gemüse getrennt und sichtlich erfreut gegessen. Die Möhre ist also im Kurs bedeutend gestiegen. Die anderen Gemüse dagegen waren nicht so interessant heute. Aber da das Kind schon Rosenkohl mag, will man sich gar nicht erst beschweren!

20. November 2010

Kürbisrisotto

Die Kindsmutter versucht es immer wieder: sie bringt Kürbis auf den Tisch. Der Gedanke ist, durch beständiges Wiederholen eine gewisse Gewöhnung zu erzielen... und tatsächlich ist es geglückt! Das Kind hat heute mit einer Wonne den Kürbis gegessen, dass es nur so matschte und platschte. Nachweislich hat es aber mehrere Kürbisstückchen wirklich gegessen - also im Ganzen in den Mund gesteckt, angekaut, in die Backen gedrückt und endlich auch hinunter geschluckt. Zugegeben war der Kürbis heute auch besonders aromatisch.

Das Risotto, das ja naturgemäß aus Reis besteht, war getunkt in kürbisgelbe Farbe und lockte schon damit das Kind. Anfänglich patschte es vorsichtig in den klebrigen Reis hinein und hielt sich natürlich zunächst an einem kleinen Rosmarinnadelchen auf. Dann verspürte es aber wohl doch Lust zum Kosten. Also rein mit den angematschten Fingern... mmmmhhhh! Es konnte vom Reis fast gar nicht genug bekommen, was mit den Fingern freilich etwas beschwerlich ist. So wurde das Kind heute also mit dem Prinzip Löffel vertraut gemacht, aber - selbstredend - zum selbst halten. Wie es mit Prinzipien so ist, versuchte das Kind sie geschickt zu umschippern. Es steckte den Löffelstiel in den Mund, fegte den Reis vom Löffel, benutzte ihn als Schlagwerkzeug und ergab sich schließlich: steckte den Löffel zusammen mit dem Reis in den Mund. Prinzip Löffel verstanden! 

17. November 2010

Lachsnudeln

Heute brachte die Kindsmutter Fisch auf den Tisch. Wildlachs. Ganz unkreativ zusammen mit Bandnudeln und Baby(!)spinat. Der Spinat, wie der Name schon sagt, klein und zart, wie für Babies gemacht, reizt das Kind noch immer nicht. Wieder wurden nur einzelne Blätter mit dem Zeigefingerchen aufgenommen und angewidert buchstäblich verworfen. Die Nudeln waren heute zur Abwechslung mal eine echte Herausforderung für das Kind. Ein, im trockenen Zustand, noch recht kleines Nudelnestchen entpuppte sich nach dem Kochen als Knäuel endloser Bandnudeln, die der Länge von Spaghetti nicht nur in nichts nachstanden, sondern diese noch übertrafen. Bevor dann der ganze Haufen auf dem Fussboden landen konnte, entschied die Kindsmutter kurzerhand ausnahmsweise doch ins Geschehen einzugreifen und teilte die Nudeln beherzt in der Mitte. Das Kind nahm es ebenfalls ausnahmsweise nicht übel und schmatzte fröhlich weiter. Der feine Wildlachs schmeckte übrigens auch sichtlich gut, lag bestens in der Hand und bereicherte das Kind um einen weitere kulinarischen Eindruck.

14. November 2010

Lammkotelett, Hokkaidokürbis und Cranberries

Das sonntägliche Fleisch kam heute in Form eines Koteletts daher und das wiederum stammte von einem niedlichen kleinen Lämmchen. (Hätte das Kind wohl gegessen, wenn es von Lämmchen schon etwas verstünde? Immerhin hat es aber auch kleinkindliche Verwandte, die mit Inbrunst Schokoladenlämmer schlachten - das stimmt hoffnungsvoll!) Zum Glück, denn anders als vom alten Hammel war das Fleisch äußerst zart und für das vierzähnige Kind gut zu essen. Mit dem Kauen ist es freilich nicht ganz einfach, aber nach längerer Verweildauer im Mund machbar. Reste werden dann später einfach beim Lachen mit hinaus geprustet.
Vom Kürbis, der heute fester in der Konsistenz und also weniger breiig war, kostete das Kind und aß sogar ein bis zwei Stückchen. Die Cranberrysauce dagegen konnte trotz ihrer tollen Farbe nicht punkten (zu sauer?) und regte noch nicht mal zur Wanddekoration an. Das eigene Brot fand das Kind auch nicht halb so lecker wie das auf den elterlichen Tellern - verständlich. Die meiste Zeit jedoch widmete sich das Kind dem besagten Fleisch und lehrte seine Eltern einmal mehr nicht so viel Ruß und Gedöns um das Essen zu veranstalten sondern einfach ein ordentliches Steak auf den Tisch zu bringen. So einfach ist das.

8. November 2010

Hühnersuppe und Drachenfrucht


Erkältungszeit - Suppenzeit. Heute gab es daher eine gute Hühnersuppe mit Nudeln und Möhren. Für das Kind gab es die Suppe natürlich ... ohne Suppe. Die Nerven der Kindsmutter sind für Suppe einfach noch nicht stark genug und die Arme des Kindes einfach noch nicht lang genug. Mal abgesehen davon, dass es für den Umgang mit einem Löffel noch ganz eigene Regeln hat, ist der Weg vom Teller zum Mund einfach noch eine ziemlich Holperpiste. Dann gibt es die Suppe eben ohne Suppe, also nur das Suppenfleisch und die Möhren extra. Das Fleisch hat dem Kind ganz gut geschmeckt, nicht so gut allerdings wie gebratenes Fleisch. Dafür hat es die ein oder andere Möhre diesmal (zwar auch angewidert betrachtet) immerhin gegessen. Ob es daran lag, dass sie wenigstens mit Fleisch gekocht wurden?


Die Drachenfrucht (mit rotem Fruchtfleisch) hatte es dem Kind ganz besonders angetan. Ob es die kleinen, ja winzigen Kerne waren oder die signalrote Farbe... wer weiß. Mit der Drachenfrucht hatten wir übrigens endlich mal wieder etwas essbares am Tisch, was auch schön färbt und besonders gut (wie der Name schon sagt) fliegt.

7. November 2010

Auswärts essen


Ein kleiner Aufenthalt im großelterlichen Heim brachte auch auf dem Tisch (und Tischchen) viel Neues für das Kind. Erstens also eine Begegnung mit einem Tischchen, was für das Kind scheinbar etwas befremdlich war. Denn die ausladenden Fegbewegungen, die das Kind bei Tisch mit den Armen auszuführen pflegt, führen auf einem Tischchen einen halben Meter eher zum Absturz des Tellers... Der Teller wurde dann bald wegrationalisiert - ist ja auch albern, ein Tellerchen auf einem Tischchen auf einem Tisch. Das aber nur zu den Rahmenbedingungen der Mahlzeiten. Zu bieten hatte die großmütterliche Küche: Spaghetti mit Rucola und Tomaten, Zucchinikuchen mit Joghurtsauce und Kartoffeln mit Blumenkohl (kein Schnitzel... das arme, arme Kind!). Mit den Spaghetti konnte die Großmutter freilich nur punkten. Rucola und Tomaten wurden eher links liegen gelassen, alles andere war viel aufregender (neue Wohnung, viel zu sehen, wenig Zeit fürs Essen). Zucchinikuchen schmeckten dem Kind sehr gut und hatten auch eine gute Konsistenz für kleine Kinderhände. (Die Kindsmutter muss das unbedingt mal nachkochen und hier aufzeigen. Fotodokumentarisch ist die Reise leider ein bisschen vage ausgefallen.) Kartoffeln und Blumenkohl kannte das Kind nun schon und konnte sich wieder gut für den Blumenkohl (Semmelbrösel!) begeistern. Aber sogar die Kartoffeln schmeckten, übrigens auch den Kindseltern, was wir einfach mal auf die Wasserqualität und nicht die Kochqualitäten der jeweiligen Mütter schieben. Da hatte sich die Reise jedenfalls gelohnt!