30. Mai 2012

Brokkoli und Obstbrei




Zur Erweiterung des Gemüserepertoires sollte nun Brokkoli  (hier in Kombination mit Spinatpfannkuchen) herhalten, der ja bereits BLW-erprobt und für gut befunden ist. Auch im zweiten Anlauf macht er sich gut, die Konsistenz der kleinen feinen Röschen ist wohl unschlagbar. Ein Problem, was die Kindsmutter so noch nicht kannte oder aber verdrängt hat: diese kleinen feinen Röschen sind ÜBERALL. Und die kleben... meine Herrn. Besonders in Halsfalten sind kleine feine Röschen ein langlebiges und resistentes Mitbringsel vom Esstisch. Und das Kind mag Halsfaltenwaschen gar nicht. 
Egal, wenn´s schmeckt. Den Obstbrei gab´s auf Reisen als backup in der Tasche und musste auch (wegen Nörgeligkeit bei Tische) eingesetzt werden. Es handelt sich um ökologisch erzeugten und auch sonst vollends korrekten Heidelbeer-Apfel-Brei. Dessen positive Auswirkungen auf die kindliche Verdauung von drei cm langen Zucchinistücken wurden von der Kindsmutter wohlwollend zur Kenntnis genommen. Und deshalb jetzt also: Nachtisch.

10. Mai 2012

back to normal


Eine weitere Woche verging, in der das Kind zunächst mit dem Mix aus Brei und Fingerfood fortfuhr. Zucchinibrei und nun auch Kürbisbrei scheinen ganz gut zu schmecken und gehen eben vor allem eins: schnell zu essen. Die Kindsmutter denkt, das Kind würde sicher auch mehr essen als einen oder zwei Esslöffel voll - aber (!) sie rückt einfach nicht mehr raus. Denn selbst wenn hier neuerdings Brei gewollt wird, so soll es doch wesentlich um das Essen lernen aus eigener Kraft gehen (daher wird auch teil-selbstgelöffel-matscht)  und nicht um das möglichst schnelle Abstillen dank Breigestopf.
Die Gedanken der Kindseltern kreisten um dieses leidige Thema und jedes Löffelchen Brei wurde schon schön und gut geredet. (Nicht, dass Brei eben an sich schlecht sei -  allerdings, wenn man an gewisse Grundsätze wirklich glaubt, die eben das BLW untermauern - dann ist es eben doch ein großes Unbehagen, sei es auch noch so wenig, Brei zu füttern.

abgeniffelt
Aber, ach! Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. Scheinbar hat das Kind die Verzweiflung und den Widerwillen der Mutter mit der Milch derselben aufgesogen und - Hallelujah! - beschlossen, Fingerfood prima händeln zu können und darüber hinaus auch noch zu mögen. Da plumpsten der Kindsmutter doch ein paar kleine Bullettchen aus der Pfanne!
So kam es also, dass das Kind neben der gehabten Zucchini (super) und Möhren (nicht so super) noch Bekanntschaft machte mit Birnenschnitzen (hmmmm), Brötchenscheibchen (sehr ergibig), Spargelstange (eher nein), Nudeln (noch nicht auf den Geschmack gekommen), Wassermelone (supersuper), Paprika (gelb ja, rot nein) und Aubergine (zu fest). 

Brei ist nun zwar in rauen Mengen im Tiefkühlschrank gebunkert, wurde aber schon seit Tagen nicht mehr verlangt. Zur Not macht die Kindsmutter eben ein Süppchen daraus!

5. Mai 2012

Klappe - die Zweite

Wer will noch mal? Wer hat noch nicht?
Das Kind hatte gerade mal eben seinen vierten Lebensmonat hinter sich gebracht und seine Mutter wähnte sich noch in heimeliger, milchgetrübter Sicherheit, gepaart mit einer gewissen Arroganz gegenüber schnöden "Breieltern" und geflissentlicher Ignoranz gegenüber von solchen geschätzten Pürieranleitungen. Da sollte dann mal wieder alles anders kommen und die Kindsmutter zum wiederholten Male eines besseren belehrt werden. Denn, und das kann man als Mehrfacheltern freilich nicht oft genug mantraartig singen, ein Kind ist nicht wie das andere!



Also legte das Kind sein Amt als Milchmonster der Stunde nieder, was in einem täglich mehrmals wiederholten Zeremoniell bei Tisch lautstark von ihm vorgetragen wurde: es schrie. Nein, es brüllte. Es überstreckte und wand sich. Es kreischte. Kurzum: es wollte essen.

Nun erfüllt es schon die üblichen "Kriterien", die fürs BLW sinnvoll sind - ist aber eben doch noch recht jung. Darum ging die Kindmutter in der Küche von zwei Seiten ans Werk. Erstens mit den bekannten Zucchini-Sticks (gedünstet), zweitens - allerdings wie ein geprügelter Hund mit heraustretenden Augen - mit... Brrrrr.........eiiiiiiiiihhhhhhhhh. Ja, ich gebe es zu: Ich bin Kindsmutter, ich bin 30 Jahre alt und ich habe Brei gekocht. Zucchinibrei.
Natürlich hat die Kindsmutter dabei, wie sie später nachlas, alles falsch gemacht, was es falschzumachen gibt. Zucchini? Frühestens ab 7. Monat. Ähäm. Schälen, dünsten, kein kaltgepresstes Öl, durchs Sieb passieren. (Kindsmutter indes: mit Schale ab in den Topf, kurz gekocht, mit kalt gepresstem Bio-Sonnenblumenöl turbopüriert und fertig.)

Nun wird also dem Kind mittags und abends Fingerfood und gleichzeitig Brei kredenzt und damit haben sich bis dato alle gut arrangiert. Man soll doch eben undogmatisch rangehen, an den Speck! 
Das Kind mag beides: das matschen mit den Fingerchen und auch das belöffelt werden. Bislang gab es als Brei nur den besagten und in Fingerfoodform Zucchini, Möhren und Banane. Vom Brei verschlingt das Kind ca. 2 Esslöffel voll, die Gemüsesticks niffelt es auch tatsächlich bereits an. Zur Banane kann noch nichts gesagt werden, aber vom Gemüse weiß die Kindsmutter zuverlässig, dass es den Weg seiner Verwertung korrekt gegangen ist.

Bis hierher scheint es sich also beim BLW-Kind 2.0 um ein wahres Naturtalent, also den BLW-native schlechthin zu handeln. Und wieder bleibt einem hier nichts anderes übrig: man darf gespannt sein!